Abtauchen und Vertiefen

vertiefen

Lesen ist wichtig, ohne Frage. Es kommt aber darauf an, wie wir lesen. Also ob wir nur oberflächlich mit den Augen über den Text skimmen, einfach nur die Buchstaben entschlüsseln, mit Zick-Zack-Blick über den Textblock hüpfen und uns die Zusammenhänge dazwischen irgendwie zusammenreimen. 

Oder ob wir konzentriert das Gelesene mit unserem Hintergrundwissen verknüpfen, Schlussfolgerungen ziehen, Argumente prüfen und einen Standpunkt dazu finden, vielleicht sogar die Perspektive wechseln und das Geschehene mit anderen Augen sehen.

Es ist wichtig, letzteres zu üben, denn nur so lernen wir Empathie und Dinge zu abstrahieren, nur so bleiben wir in der Lage, kritisch zu denken.

Deswegen müssen wir dieses tiefe Lesen immer wieder üben, am besten täglich für mindestens zwanzig Minuten – und am besten analog.

Buch offen

Denn klar ist, dass wir am Bildschirm viel zu schnell abschweifen, viel zu schnell in Verlegenheit geraten, eine andere App zu öffnen und schnell unkonzentriert werden. Wer allerdings tief und konzentriert lesen kann, kann diese Fähigkeit später auch am Bildschirm anwenden. Alles ist also eine Frage der Übung und der Konzentration. Je nach dem, was dein Lesestoff gerade hergibt, kannst du gleich damit anfangen (vielleicht hast du es aber auch überhaupt nicht nötig, weil du sowieso schon sehr konzentriert und kritisch liest).